12.09.2025

360-Grad-Kooperation für die Ausbildung

Kammern laden zusammen Betriebe und Schulen zu Partnerschaften ein

Freude über die erste Kooperation einer Schule und eines Handwerksunternehmens im neuen Projekt: Carsten Haack und Julia Wedderkopf (beide HWK), Corvin Wabner (L+K Luft-Klima-Anlagenbau), Guido Wiggerink (Realschule Wolbeck), Melanie Vennemann (IHK), Kathrin Schiffbauer-Luebke (L+K Luft-Klima-Anlagenbau). (von links) Foto: © Andreas Buck/HWK

 

Die Handwerkskammer (HWK) Münster hat das Projekt „Kooperation Schule und Betrieb“ zur Nachwuchsgewinnung im Handwerk gestartet. Dabei kooperiert sie ihrerseits mit der Industrie- und Handelskammer (IHK), die seit 2011 das parallele Projekt „Partnerschaft Schule – Betrieb“ umsetzt. Mit dieser Zusammenarbeit wollen beide Organisationen ihren Service allen Schulen und Unternehmen aus Industrie, Handel und Handwerk im Münsterland und in der Emscher-Lippe-Region anbieten, speziell auch Betrieben, die beiden Kammern angehören.

Sie bahnen Kooperationen von interessierten Schulen und Unternehmen an und suchen auf Anfrage passende Partner. Schülerinnen und Schüler werden praxisnah bei ihrer beruflichen Orientierung unterstützt, indem sie direkte Kontakte zu den beteiligten Betrieben bekommen. Zu den Hintergründen erklärt Carsten Haack, stellvertretender Geschäftsführer der HWK: „Bei der Berufswahl sind praktische Erfahrungen unerlässlich, um individuelle Talente zu entdecken und das Handwerk zu erleben. Mit der Kooperationsvereinbarung möchten wir Schulen und Betrieben eine Grundlage für eine verbindliche und zielorientierte Zusammenarbeit geben.“

Den Auftakt bilden die Realschule Wolbeck und der Betrieb L + K Luft-Klima-Anlagenbau (beide Münster). Sie sind zusammen mit der HWK eine Kooperationsvereinbarung eingegangen. Die Partner wollen gemeinsame Wege in der Berufsorientierung gehen. Die HWK begleitet sie dabei. Konkret sollen Praktika Jugendlichen Einblicke in die Kältetechnik und die technische Systemplanung geben. In beiden Berufsfeldern bietet der Handwerksbetrieb Ausbildungsplätze an. Das Unternehmen nimmt am Berufsstartertag der Schule teil, an dem Schüler ein Bewerbungsverfahren inklusive Vorstellungsgespräch üben können und eine Rückmeldung vom Betrieb bekommen.

Geschäftsführer Corvin Wabner (L + K) sieht die Potenziale: „Die räumliche Nähe, unser gemeinsamer Lokalpatriotismus und das spürbare Interesse der Schülerinnen und Schüler am Handwerk schaffen eine starke Verbindung. In dieser Partnerschaft sehen wir eine bedeutende Schnittstelle zwischen städtischen und regionalen Einflüssen – und eine echte Chance, junge Talente für unser Gewerk zu begeistern.“

Realschullehrer Guido Wiggerink findet: „Durch die Kooperation mit L+K können wir unseren Schülerinnen und Schüler Ausbildungsberufe vorstellen, die wir bislang noch nicht praktisch abbilden konnten. Ich habe vom ersten Kontakt an gemerkt, dass wir mit L+K in die gleiche Richtung blicken, um Jugendlichen gute Ausbildungs- und Zukunftsperspektiven zu schaffen.“ Die Realschule Wolbeck hat mit Unterstützung der IHK bereits ein Netzwerk an Kooperationsbetrieben geflochten, sodass Schülern verschiedene Möglichkeiten der Berufsorientierung offenstehen.

„Die Wirtschaft braucht technikbegeisterte Auszubildende. Dafür arbeiten wir alle zusammen“, erklärt Carsten Taudt, IHK-Geschäftsbereichsleiter Bildung und Fachkräftesicherung. Carsten Haack sieht in der Kooperation der Kammern eine Stärkung der dualen Berufsausbildung im Berufswahlprozess.

Bei der HWK matcht Julia Wedderkopf (T 0251 705 1460) und bei der IHK Melanie Vennemann (T 0251 707-304) Unternehmen und Schulen, die jeweils Partner suchen.

Pressemitteilung vom 12. September 2025